Freitag, 27. Dezember 2013

In der Weihnachtsbrennerei: Bratapfel-Likör.

Wenn es Euch heute so geht wie mir, ist das Bedürfnis so etwas wie Nahrung aufzunehmen für den Rest des Jahres gestillt (aber das Jahr ist ja zum Glück nicht mehr lang...).
Ich habe festgestellt, dass es im Gegensatz zu früher, als die neuen Spielzeuge der Mittelpunkt des Festes waren, es sich bei Erwachsenen ausschließlich darum dreht, zu essen. Die aufgefahrenen Menüs sollten möglichst besser sein als im letzten Jahr und definitiv besser als das Essen im Rest des Jahres.

Und wenn wir dann alle an den Punkt gekommen sind, wo eigentlich nichts mehr geht, kommt der große Auftritt meiner neusten Kreation! Immernoch süß, aber diesmal flüssiger Konsistenz präsentiere ich heute: hoch-weihnachtlichen Bratapfel-Likör.


Unsere Freundin Hennie hat meine Familie im letzten Jahr mit diesem leckeren Likörchen (Likörchen - das sagen echt nur alte Frauen...) zu den Feiertagen überrascht und weil er so lecker war, wollte ich es dieses Jahr auch ausprobieren. Nach einiger Recherche (und Tipps von Hennie) habe ich schließlich dieses Rezept als Grundlage genommen, dann aber an den Gewürzenmengen noch ein wenig gedreht, so dass wir schlussendlich hier gelandet sind:

7 Äpfel (am besten Boscop)
15-20 EL Rohrzucker
2 Vanilleschoten
4 Zimtstangen
1 Sternanis
1,5l Korn (nicht unbedingt der billigste - Kopfschmerzen sind immer blöd)

Im ersten Schritt entkernt man die die Äpfel und schiebt sie in einer Auflaufform für ca. 20 Minuten in den 200°C heißen Ofen. Die Äpfel sollen nicht ganz so matschig werden, wir "echte" Bratäpfel, eher halb gar - sie haben ja noch Großes vor und da kann ein wenig Stabilität nicht schaden.


Während die Äpfel vor sich hin garen, kann man sich schon mal den Gewürzen zuwenden. Ich musste mir erst noch einmal zwei Gefässe kaufen, in die die Mengen überhaupt reinpassen - schließlich muss die Flüssigkeit mindestens vier Wochen lang gut abgedeckt reifen und ruhen. Ich habe mich dann entschlossen, das Ganze aufzuteilen und habe zwei 2l Behälter mit Deckel gewählt und dann alle Gewürze eingefüllt, bevor die fertigen Äpfel obendrauf gelandet sind.

 
Zum Schluss habe ich nur noch den Korn drüber gegossen und die beiden Bottiche - unter einem Handtuch versteckt - auf unserer Mikrowelle gelagert. Das Handtuch hat keinen besonderen Nutzen - zugegeben sieht die vor sich hin reifende Flüssigkeit einfach nur nicht so besonders appetitlich aus. Ein bißchen so wie eingelegte Organe in einem medizinischen Laboratorium.

Wie lange man seinen Likör reifen lassen möchte, hängt ein wenig davon ab, wie sehr man auf den reinen Korngeschmack abfährt. Vier Wochen sollten es schon sein, wer's gern noch süßer hat oder lieber das Gefühl haben möchte Apfelsaft zu trinken, verlängert einfach noch ein wenig. Man kann ja immer mal wieder ein Löffelchen probieren, dann findet man schon den richtigen Reifegrad für sich selbst.
Nun muss der fertige Likör nur noch von seinen festen Bestandteilen getrennt werden. In Ermangelung eines feineren Siebes, habe ich in mein Sieb noch eine Küchenpapier gelegt - so ist wirklich nur die Flüssigkeit in meine bereit gestellten Flaschen gelaufen. Unter uns Küchenprofis nennt man diesen Prozess übrigens Abseihen (ha! Wieder was gelernt!).



Diese Rezept ist super einfach (und das Ergebnis super lecker), bedarf aber reichlich zeitlicher Planung, denn wer zu Weihnachten den Likör genießen will, sollte das Projekt spätestens Ende November anstoßen.
Insofern ist es natürlich besonders nett von mir, Euch heute schon davon zu erzählen, da ist bis Weihnachten ja auch wieder genug Zeit. Zur Not schmeckt der Likör aber mit Sicherheit auch noch im Februar...oder im Sommer mir Cranberrys statt Äpfeln. Oder Pfirsichen! Ich glaube hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

In diesem Sinne  - Cheers! Ich hoffe Ihr hattet schöne Feiertage, voll mit leckerem Essen, gutem Wein und ganz viel Liebe!

x Lilli

Dienstag, 10. Dezember 2013

Bourbon Apple Crumble.

Oje, so geht es ja nun nicht. Nun muss ich mir tatsächlich von den Kollegen schon Schelte abholen, dass auf diesem Blog nichts mehr passiert...gerne möchte ich meinen Urlaub als Ausrede nehmen, oder die langen Arbeitsstunden...aber der Wahrheit näher käme sicher: es wird früh dunkel - ich bin winterfaul. 

Das heißt aber nicht, dass wir hier nicht Naschen oder ich nicht in der Küche stehe, und darum gibts nun für Euch einen wundervollen Winter-Wohlfühl-Schmaus:
Bourbon-Apple-Crumle!


Diesen "Kuchen", wie ich ihn mal nennen will, habe ich für die liebste Jussi zum Geburtstag gebacken (und ja, ich weiß, dass das schon etwas her ist). Apple Crumble ist in meinen Augen auch weniger ein Kuchen, als mehr eine fantastische Masse aus warmem, weichem, süßem Apfel und knusprig-buttrigen Streuseln. Ohne eine vernünftige Auflaufform, würde das Ganze nicht wirklich Form halten, aber das muss es nachher auf dem Teller ja auch nicht mehr.
Hier die Wegbeschreibung zum Crumble, leicht adaptiert von diesem Rezept - nur eben für Erwachsene:




800g Apfel, geschält und gestückelt. 
400g Mehl
200g Marzipanrohmasse
200g Zucker
20g Butter
100g Haselnusskrokant
1 Pk Vanillezucker
1 Ei
und einen ordentlichen Schuss Bourbon Whisky

Als erstes habe ich die Äpfel in einer beschichteten Pfanne erhitzt und mit dem Bourbon zusammen ein wenig köcheln lassen. Die Apfelstücke sollten Zeit haben, sich mit dem Bourbon zu verbinden, aber keinesfalls ihre Form verlieren - wir machen hier schließlich keine Marmelade (auch wenn Bourbon-Apfel-Marmelade vielleicht auch nochmal eine sehr gute Winteridee ist...).

Als die Äpfel auf einem guten Weg waren, hab ich sie vom Herd genommen und mich dem Crumble-Teil zugewendet. Im Prinzip müssen für Butterstreusel nur alle restlichen Zutaten miteinander vermengt werden. Achtung: wir wollen hier nicht mit einer formvollendeten Teigkugel enden, sondern mit einer krümeligen Teigmasse. Also Hände in die Schüssel und losgekrümelt!


Von jetzt an ist es alles wirklich unheimlich einfach. Ich habe den Boden meiner (ausgefetteten) Back-/Auflaufform mit Streuseln bedeckt, dann die Äpfel drauf gegeben und oben drüber wieder jede Menge Streusel verteilt, bis alles gut zugedeckt war. Dann kam die Form für ca.30-40 Minuten (je nach Form, flach und breit eher kürzer als hoch und schmal) bei 200°C in den Ofen und heraus kam ein lecker gebräuntes Knusperwerk mit Schuss!


Der Crumble funktioniert natürlich auch mit allen anderen Früchten. Vielleicht probier ich's im nächsten Sommer mal mit Kirschen oder Pflaumen...ui, vielleicht mit Amarettosahne! Ach Kinder, ich komm schon wieder ins Schwelgen...

x Lilli

Sonntag, 3. November 2013

Herbstgeschmack: Pumpkin-Mini-Pies!



Egal welchen Supermarkt man zur Zeit betritt - in jeder Gemüseabteilung leuchtet einem schon von Weitem die schönste aller Herbstfarben entgegen...denn ja, es ist Kürbiszeit! Ob im Risotto, als Suppe oder im Ofen gegart; Kürbis bestimmt aktuell jede Speisekammer.
Und die schönste Art Kübis zu essen, ist natürlich die für uns Kuchenliebhaber: echt amerikanischer Pumpkin Pie.


Aber weil so viel Kuchen wie ich momentan backe (und esse) ja auch nicht so gut sein kann, habe ich die perfekte Lösung gegen das schlechte Gewissen entwickelt: 
Pumpkin-Mini-Pie! So klein, dass sie gar nicht ins Gewicht fallen konnen, oder?

Und ehe Euch jetzt schon das Wasser im Munde zusammen läuft, hier schnell das Rezept zum Nachbacken:
Die erforderlichen Zutaten für ca. ein Muffinblech voll Herbstgeschmack sind:

1 Portion Mürbeteig (aus diesem Rezept)
350g Kürbisfleisch (am besten Hokkaido)
150g brauner Zucker
1/2 TL Ingwer (ich hab frischen verwendet, getrocknet und gemahlen geht aber sicher auch)
1/2 TL gemahlene Muskatnuss
1 TL Zimt
3 Eier
200g Sahne

Während der fertig durchgeknetete Mürbeteig im Kühlschrank eine Pause einlegt, zerlegt man seinen kleinen Hokkaido-Kübis (praktisch: die Schale ist essbar! Kübisschälen ist aber auch wirklich unnötig anstrengend...) und setzt die Kübisstücke (also mit Schale und ohne Kerne) mit etwas Wasser auf dem Herd auf und wartet bis sie weich genug sind, um sie mit dem "Zauberstab" (oder Pürierstab, je nachdem ob Du ein Langweiler oder ein cooler Harry Potter-Fan und Meisterkoch bist) in ein feines Kürbismuß zu verwandeln.
In der Zwischenzeit kann der Zauberlehrling schon mal alle weiteren Zutaten in einer Schüssel vereinen und vermischen und den Mürbeteig aus seinem kalten Gefängnis befreien und ausrollen.


Der Schritt, der bei mir tatsächlich am allerlängsten am ganzen Rezept gedauert hat, war den Teig in passende Stücke für die Muffinförmchen zu schneiden - er soll ja nicht zu dick sein, aber natürlich dick genug, damit beim Einfüllen der Kübismasse nicht alles durchsupscht (ja, das ist ein Wort).
Wenn der Kürbis püriert und mit den restlichen Zutaten der Füllung vermischt ist, ist die Masse nämlich wirklich SEHR flüssig (also nicht irritieren lassen) - so flüssig, das ich sie mit einem Trichter in die Mürbeteigschälchen gefüllt habe. Das war dann auch wirklich einfach und eine deutlich geringere Schweinerei als ich sie sie sonst beim Backen anrichte.


Den Ofen hatte ich schon am Anfang auf 180°C vorgeheizt, sodass die Kleinen nun husch-husch in den Ofen spazieren konnten um dort für eine gute halbe Stunde zu schwitzen (und fest zu werden). Wer sich gegen die Mini-Variante und für die klassische Pie-Größe entscheidet, sollte übrigens eher 45 Minuten Backzeit einplanen. Wenn die Mini-Pies aus dem Ofen kommen, dürfen Sie gerne noch feucht glänzen, ganz tot-gebacken sind sie bei Weitem nicht mehr so lecker saftig.


Ab hier ist es dann jedem ihm seinem persönlichen Geschmack überlassen, ob er die kleinen Kücklein brav unter seinen Freunden und Familienangehörigen verteilt, mit Vanille-Eis oder Sahne (gerne auch mit Amaretto) garniert, oder sie den ganzen Sonntag über neben sich auf dem Sofa stehen hat und sich nach ein paar Stunden fragt, wer sich heimlich angeschlichen hat und die Hälfte seiner Minikuchen geklaut hat (Freddy?).
 

Wie auch immer sie Euch am besten schmecken werden - DAS sie schmecken werden, steht für mich außer Frage! 

Happy Baking!

x Lilli

Sonntag, 13. Oktober 2013

Rübli-Kuchen.

Owei - fast 4 Wochen kein neues Rezept veröffentlicht...die Leserschaft möge mir verzeihen. Dabei ist es nicht so, als ob in meiner Küche in all der Zeit nichts passiert wär! Hier also um ein wenig aufzuholen, Konstis Geburtstags Kuchen:

  
Passend zu Freddys Reise in die Schweiz und einem schweizerisch-tickenden Geburtstagsgeschenk, gabs von mir eine saftige Schweizer Kuchenspezialität. Zugegeben, schweizerisch wirds eigentlich nur durch den Namen, aber so passt es einfach besser ins Thema. Lange Rede, kurzer Sinn - hier nun mein Rezept für den Rübli-Kuchen:


250 g Weizenmehl
2 TL Backpulver
2 TL Zimt
1/2 TL Salz
250 ml Pflanzenöl (auch hier habe ich wieder Sonnenblume verwendet)
250 g weißer Zucker
3 Eier
300 g fein geriebene Karotten

Normalerweise würde eine Rezept damit starten, den Bäcker daran zu erinnern, den Ofen vorzuheizen (in diesem Falle auf 180°C), aber da das Möhrenreiben so unglaublich lange dauert, kann man diese Gelegenheit nutzen ein wenig Energie zu sparen. Den Ofen kann man immer noch anschmeißen, wenn der Teig zusammen gerührt wird (woher kommt eigentlich diese doofe Formulierung? Was soll es eigentlich heißen den Ofen "anzuschmeißen" - hat man unsprünglich Dinge hinein oder gar dagegen geworfen? ).

Also startet man tatsächlich am Besten mit dem Reiben der Karotten. Am besten so klein wie möglich, ohne dass es in Brei endet, nur so als Tipp. Dann sieht man im fertigen Kuchen auch noch was von der Karotte, ohne dass man das Gefühl hat, Rohkoststicks zu essen.


Und dann gehts richtig los:
Mehl, Backpulver, Zimt und Salz in eine Schüssel mischen. In einer zweiten Schüssel verquirrlt der Meisterkoch das Öl, den Zucker und die Eier und mischt dann nach und nach auch die trockenen Zutaten unter. Das Ganze wird fleißig durchgemixt, bis der Teig glatt ist und dann - ohne Mixer, dafür mit Löffel oder Teigschaber - werden die geraspelten Möhren untergehoben.

Abhängig von der Größe der Kuchenform (meine ist eine Springform mit 17 cm Durchmesser) bleibt der Kuchen 50-60 Minuten im Ofen. Je flacher der Teig ausliegt, desto schneller gehts, also Augen auf und Nasenflügel geweitet - niemand mag verbrannten Kuchen. Am allerwenigsten die Nachbarn und der Feueralarm.


Man kann den Kuchen nach dem Abkühlen ganz simpel und lecker mit Puderzucker bestäuben, ODER man macht sich etwas mehr Mühe und rührt mit Frischkäse, Butter und ebenfalls Puderzucker ein lecker-cremiges Frosting zusammen.
Man benötigt ungefähr 300g Puderzucker, 250g Frischkäse und 100g kalte Butter. Einfach in den Mixer damit und schon ist's fertig. Huch - so einfach wars. 



Die Sternchen hatte ich noch von einer nicht stattgefundenen Weihnachtsbäckerei übrig - passen ganz gut, oder? 

x Lilli

Montag, 16. September 2013

Peanutbutter Cups.





Als meine Kollegin Milena letzte Woche aus New York wiederkam, hat sie der ganzen Agentur Leckereien aus dem Big Apple mitgebracht. Und ich meine kein Obst, sondern Schokolade.

Unter diesen kleinen Glücksbissen waren auch die - leider in Deutschland immer noch nicht zu findenden - Reeses Peanutbutter Cups. So lecker, süß – mit einem Hauch von salzig. Ein Stückchen Himmel möchte man meinen…ich war so begeistert und habe möglicherweise ein oder zwei Mal zu oft zugegriffen. Das zumindest ließ ein Gespräch vom letzten Freitag erahnen, in dem mir Kollegin Leslie den traurigen Moment schilderte, in welchem sie keine Peanutbutter Cups mehr auf dem großen Agentur-(Ess-)tisch finden konnte. 
Oh, welch schlechtes Gewissen hatte ich! Und so machte ich das leichtfertige (möglicherweise weil leicht angetrunkene) Versprechen, ihr am Montag natürlich neue als Ausgleich mitzubringen. Und wie, wenn ich sie nicht kaufen kann? Dann muss ich sie wohl selbst machen. Kein Problem!

Zum Glück fand ich auf meinem Lieblingsblog ein wundervolles Rezept – ich sollte also tatsächlich mein Versprechen halten können. Fantastisch – solche Versprechen mag ich am liebsten.


Und da ich ja bestimmt nicht die einzige Person bin, die hier im noch-nicht-vollends-Erdnussbutter-kultivierten Deutschland das dringende Bedürfnis verspürt, gelegentlich ein paar Erdnussbutterbissen zu genießen, gibt’s hier nun das beste Rezept des Jahres (oder mindestens dieses Monats. Also bis jetzt halt.).

Für 24 kleine Pralinen (so klingt es noch viel kultivierter) braucht man:

150g dunkle Schokolade
2 EL Öl (Sonnenblume – weil‘s nach nichts schmeckt. Vielleicht könnte man es aber auch super mit Erdnussöl ausprobieren)
100g Erdnussbutter
2 EL Butter
2 EL brauner Zucker
viel Puderzucker
Dazu noch ein Minimuffin-Blech und die passenden Papierförmchen und schon kann’s los gehen!

Als erstes verschmilzt man die Schokolade mit dem Öl im Wasserbad, bis sie ganz flüssig ist. Dann füllt man den ersten Teil Schoko-Sauce mit einem kleinen Löffel als Pralinenboden in die Förmchen und stellt sie direkt im Kühlschrank zum Festwerden kalt. 

Soweit, so einfach – nun geht’s an die Füllung: Hierfür muss man die „normale“ Butter mit der Erdnussbutter und dem braunen Zuckern in einem Topf auf dem Herd gemeinsam erhitzen, bis sich (durch fleißiges Rühren) eine weitere Flüssigkeit bildet. Da der Kern in Peanutbutter Cups aber nicht flüssig, sondern fest ist, müssen wir diesen Aggregatzustand (ha – im Chemieunterricht aufgepasst!) schnell wieder ändern. Und zwar, in dem wir nach und nach Puderzucker untermengen. So lange (daher auch keine genaue Mengenangabe), bis wir einen zwar-noch-rührbaren-aber-dennoch-festen Teig im Topf haben - ein bißchen runterkühlen im Kühlschrank hilft auch schon. Hieraus werden dann minikleine Bällchen geformt, diese wiederum auf passende Größe platt gedrückt und auf die inzwischen halbwegs festen Pralinenböden verteilt.


Zum Schluss kommt dann der Rest der (hoffentlich immer noch) flüssigen Schokolade als Deckel bzw. Ummantelung oben drauf.
Und nach einigen Stunden im Kühlschrank, z.B. über Nacht, hat man den perfekten Süßigkeitensnack für – naja, eben jede Gelegenheit. Ganz besonders um bei der Arbeit die Kollegen glücklich zu machen-



Und bitte denkt nicht, nur weil ich jetzt Peanutbutter Cups selbst machen kann, muss ich nicht noch immer ganz dringend nach New York. Wenn also jemand mal einen Flug gegen Peanutbutter Cups tauschen möchte, würde ich mich jederzeit auf den Deal einlassen.

x Lilli

Sonntag, 15. September 2013

Breakfast for One.


Wenn Freddy in der Ferne weilt, gibt sich Lilli besonders viel Mühe beim ihrem Sonntagsfrühstück. Als Strohwitwe hat man ein besonderes Verwöhnprogramm schließlich nochmal exta verdient (bei Interesse: Wikipedia gibt interessante Herleitungen des Wortes "Strohwitwe" preis - da kann man so auf nen Sonntag noch echt was lernen!).
Und so schmiss ich heute morgen, neben Kaffeemaschine und Backofen, auch den Herd an um mir selbst ein buntes Rührei zu kredenzen.

Neben der Tatsache, dass Rührei ein leckeres Frühstück abgibt, ist es auch ein ganz wundervoller Resteverwerter - gerade wenn man alleine versucht alle seine Lebensmittel, die eigentlich für zwei Personen gedacht sind, rechtzeitig vor dem Verderben auch zu verwerten.

Mein Rührei beinhaltete also:
Zwiebeln, glasig gedünstet, als Grundlage
getocknete Tomaten und Baguettsalami, in mundgerechte Stücke geschnitten
Käse, gewürfelt
und natürlich Ei. Ich rechne bei Rührei immer mt zwei Eiern pro Person, das kann aber variieren, wenn man noch ganz viele andere Leckereien mit anbieten kann. Als "Hauptfrühstück" funktioniert die Menge aber gut.
 

Als ersten Schritt habe ich die Zwiebeln in einer kleinen Pfanne glasig angedünstet. Das Öl, in dem sie schmoren, habe ich aus dem Glas von meinen getrockneten Tomaten genommen. Dadurch hat es nochmal ein tolles Eigenaroma. Zu den Zwiebeln gesellen sich recht schnell auch Salami und getrocknete Tomaten, und wenn die auch heiß sind, die Eier.

Die Eier habe ich vorher schon in einem Glas miteinander verquirrlt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Beim Rührei gehts in der Pfanne immer so schnell, dass ich sonst gar nicht hinterher käme, alles gut zu vermischen. 
Mit den Eiern kommt auch direkt der Käse (in kleinen Würfeln) in die Pfanne. Durch die Flüssigkeit des Eis backt er nicht an und kann brav vor sich hinschmelzen...mmmmh...geschmolzener Käse...

Ich mag mein Rührei gerne gut gewürzt und habe noch ein paar Spritzer Cholula Hot Sauce mit dazu gegeben - eine tabasco-ähnliche Köstlichkeit, die meine Familie in Kalifornien entdeckt hat, und sich durch reisende Freunde und Verwandschaft regelmäßig die Vorräte auffüllen lässt. 
Wie durchgebraten man sein Rührei mag, ist sicher Geschmackssache, ganz trocken schmeckt es mir allerdings überhaupt nicht. Und solange die Eier frisch sind, ist das ja auch kein Problem.

Zuerst nur als hübsche Farbgebung gedacht, waren die Basilikumblättchen auf dem Ei - nach dem Verzehr kann ich diese Variante aber tatsächlich sehr empfehlen! Sieht nicht nur hübsch aus, das schmeckt auch noch echt super. Und so solls schließlich sein, oder?


Schönen Sonntag in die Runde,

x Lilli

Montag, 2. September 2013

Chicken Madras - (fast) selbst gemacht.


Für letzten Mittwoch hatte sich unsere Freundin Lena zum Waschen angekündigt. Und weil Lena nicht so gerne kocht aber gerne isst und ich (wie möglicherweise bekannt) durchaus gerne koche und ebenfalls gerne esse, war das eine ausgezeichnete Kombination.

Ich hatte schon seit Tagen ein dringendes Bedürfnis nach indischem Essen und hatte mir ein großartiges Rezept von meinem guten Freund Jamie ausgesucht und dann...ja, wie das dann manchmal so ist, dann hatte ich keine Zeit/Lust/Nerven mehr für aufwändiges Kräuter hacken, Gewürze abwiegen, langes einkochen.
Jetzt hatte ich mir aber doch fest vorgenommen Lena zu bekochen - das arme Mädchen würde ja sonst nichts außer Zimtschnecken zu essen bekommen - also wendete ich mich an den Asia-Markt meines Vertrauens und fand genau das was ich jetzt brauchte: Madrassauce aus dem Glas. Die perfekte Grundlage für ein quasi selbstgekochtes Essen.  


Um wenigstens noch ein wenig Eigenanteil am Abendessen beizutragen, habe ich noch frische Tomaten, rote Zwiebeln und Paprika geschnitten, und natürlich Hühnchen.

Die Zubereitung ist dann wirklich idiotensicher einfach:
Zwiebeln andünsten und noch bevor diese glasig sind auch das (vorher mit Salz und Pfeffer gewürzte) Hühnchenfleisch hinzu geben. Wenn die Zwiebeln schon gar wären, würden sie verbrennen, bevor das Hühnchen durch ist, also lasse ich es ruhig gemeinsam auf mittlerer Flamme vor sich hin garen. 
Kurz bevor das Hühnchen durchgebraten ist, schmeiße ich die Tomaten und die Paprika hinzu, damit auch dieses Gemüse noch ein wenig Brataroma einfängt, bevor ich das Ganze mit dem Glas Sauce ablösche.

Während des ganzen Saucenzubereitungsprozess sollte man übrigens nicht vergessen den Topf mit Wasser für den Reis aufzusetzen, sonst wartet man ewig. Angeblich ist das manchen Menschen ja schon passiert. Also anderen Menschen. Nicht mir. Ganz bestimt nicht mir.

Von jetzt an, macht der Herd alles von alleine. Das Gemüse kocht weich, das Huhn nimmt den leckeren Currygeschmack an und der Reis gart vor sich hin. Wem das Madras aus dem Glas zu scharf ist (also mir), der kann ganz einfach mit Milch die Schärfe rausverdünnen (oder mit Sahne, je nachdem welches Verhältnis man zu seiner Waage hat. Unverständlicher Weise ist die Kommunikation zwischen mir und meiner Waage etwas gestört. Sie ist mir etwas zu direkt - ich finde man könnte sich ruhig charmanter ausdrücken...).


Abgerundet (und optisch deutlich hübscher) wird das Essen mit einem Klecks Joghurt und frischem Koriander - allerdings braucht man nicht so viel Koriander, wie man im Bund kaufen muss, wer also einen guten Tipp hat, was ich jetzt mit dem restlichen Koriander machen könnte, außer ihn wie in einer Blumenvase auf der Fensterbank stehen zu haben, darf mir seine Empfehlungen gerne hier hinterlassen. Vielleicht entsteht daraus dann ja der nächste Eintrag.

x Lilli

Montag, 26. August 2013

Schnecki-schnecki-schneck-schneck. Echt schwedische Zimtröllchen.


Gestern habe ich endlich mal wieder den Ofen angeschmissen und eines meiner Lieblingsrezepte aus dem Rezepteordner gefischt: Zimtrollen nach original schwedischem Rezept.

Ich habe das Rezept von meiner Lieblingsmitbewohnerin aus meiner WG in Neuseeland. Der besonders fantastischen und ebenfalls original schwedischen Hannah. Hannah ist im wirklichen Leben Ernährungsberaterin mit Diabetes, und ganz nebenbei die Person, mit der ich in unserem gemeinsamen halben Jahr die allergroßartigsten süßen Schweinereien in der Küche angestellt habe. Sie weiß schließlich wirklich was sie da tut - hat es immerhin studiert. Nur nach den Kalorien der süßen Kleinigkeiten sollte man sie nie-nie-nie fragen, das ist einfach zu frustrierend.


Nun aber zurück zum ursprünglichen Sinn dieses Blog-Posts - den Zimtröllchen.
Zimtröllchen (schwedisch: Kanel Bullar) sind ein wunderbares kleines Gebäck, was nicht nur hübsch aussieht, sondern (Achtung: überraschende Verkündung) auch noch wahnsinnig gut schmeckt.

Und damit bald noch sehr viel mehr Menschen, so leckere Schnecken produzieren können (und ich somit nicht immer selbst backen muss, wenn ich in den Genuss kommen will), folgt nun das Rezept - es reicht für ein Backblech Zuckerschock:

Für den Teig:
425g Mehl
75g Butter
25g frische Hefe
250ml Milch
50g Zucker
1/2 Esslöffel Kardamom
eine gute Prise Salz

Und nun gehts los! 1. Butter schmelzen 2. wenn die Butter geschmolzen ist, fügt Ihr die Milch dazu. Das Butter-Milch-Gemisch sollte Körpertemperatur haben 3. Die frische Hefe in einer großen(!) Schüssel zerkrümeln und dann mit der Butter-Milch auflösen 4. Nun kommen auch alle anderen Zutaten mit in die Schüssel (außer das Mehl, dass muss noch einen Schritt warten) und werden gut vermischt 5. und dann kommt auch das Mehl dazu - und wird mit den sauberen Patschehändchen des angehenden Meisterbäckers nun zu einem glatten Hefeteig durchgeknetet. Hannah sagt, der Teig sollte sich anfühlen, "wie die Brüste einer Jungfrau". Was genau das dann bedeutet, überlasse ich jedem selbst - wichtig ist nur, dass der Teig nicht mehr an den Fingern klebt 6. Den Teig in der Schüssel mit einem sauberen Handtuch bedecken und an einem warmen, nicht zugigen Ort für 30 Minuten schlafen legen.


7. nun den Teig auf einer sauberen und eingemehlten Fläche nochmal ordentlich durchkneten und dann auf der Fläche in möglichst quadratisch ausrollen. Der Teig sollte nicht dicker sein, als 1/2 cm.

Und weiter geht's mit der Füllung:
50g Butter
Zucker
Zimt
(Kardamom, Vanille-Zucker...)
Hagelzucker und/oder geraspelte Mandeln

8. die weiche Butter auf dem ganzen Teig verstreichen (notfalls doch mehr Butter nehmen, falls es nicht reicht) 9. spaßigster Teil: Zucker, Zimt, Kardamom, Vanillezucker und was man sonst noch will in dünnen Schichten auf dem ganzen Teig verteilen - eine Decke aus Zucker.


10. den Teig von der Längsseite an aufrollen, und von der Rolle dann 1cm dicke Scheiben (Schnecken) abschneiden 11. die Schneckchen auf einem Backblech verteilen (lasst genug Platz zwischen den Schnecken), wieder mit einem Handtuch abdecken und noch einmal 30min schlafen lassen.



12. Nun ist es fast geschafft! Die Röllchen mit einem verquirrlten Ei bestreichen und dann mit Hagelzucker und/oder den Mandelraspeln bestreuen 13. bei 250° C für nur 5 Minuten in den Backofen schieben bis sie leicht angebräunt sind (schwedisch: "lagom" gebräunt) und DANN SIND SIE FERTIG! Soo gut.


x Lilli

Mittwoch, 21. August 2013

Einfach mal einfach.


Rukola, Tomate, Mozzarella - bumms, fertig, aus.

Manchmal sind es doch die einfachen Dinge, die einen den Abend über glücklich machen. Oder einen immerhin ausreichend befriedigen, weil man ja schon zum Mittagessen sehr leckere (und reichhaltige) Nudeln gegessen hat. Dazu ein Glas Weißwein um auf Heidis fertige Masterarbeit anzustoßen und fertig ist das 3-Minuten-Abendessen.


x Lilli

Sonntag, 18. August 2013

Go for Gold - ein Last-Minute-Motivations-Post


Heidi schreibt grad ihre Masterarbeit. Und wenn ich sage "schreibt", meine ich "haut mördermäßig in die Tasten". Ja, es hat etwas gedauert, bis sie los gelegt hat, aber jetzt scheint sie sich zum Ziel gesetzt zu haben, alle Zeit wieder einzuholen und reißt die Seiten nur so runter.
Und damit die Quelle der Motvation auf den letzten Metern nicht doch noch versiegt, habe ich ein wenig die Filzstifte geschwungen um sie bei der Vollendung des Meisterwerks zu unterstützen.
Glücklicherweise hatte ich Unterstützung aus dem Hause Etsy, die mich in ihren wöchentlichen Newslettern auf die Produzenten dieses wundervolle Büchleins stoßen ließen, was einfach perfekt für mein Projekt geschaffen war. 


In diesem Buch kann die liebe Heidi sich nun, passend zu ihrer jeweiligen Gefühlslage, eine Kategorie auswählen, um die Motivation zu halten:
1) Motivation (Dumme Sprüche, die das Leben bereichern - eventuell aber auch nicht)
2) Abreagieren (sinnvolle Vorschläge um sich sinnlos auszutoben)
3) Belohnen (Eis-Konfetti-Party-Party!)
4) Notizen (ok, das ist eher langweilig - aber definitiv nötig...)


Jetzt kann ich nur hoffen, dass es auch was nützt - wobei ich nach den ersten 60 Seiten Korrekturlesen an diesem Wochenende ziemlich überzeugt vom Erfolg dieser Arbeit bin.
  

Endspurt, Heidi! Du schaffst das!

x Lilli 

Donnerstag, 1. August 2013

Soulfood: Pasta mit "Tomaten-Hackfleisch-Sauce"



Könnte ich schriftlich diese leicht ironischen Gänsefüßchen mit den Fingern imitieren, würde ich es tun. Geht aber nicht, also müssen es die normalen Anführungszeichen sein.
Warum?
Weil ich "Tomaten-Hackfleisch-Sauce" wohl noch nie als offizielle Bezeichnung verwendet habe. Aber wenn man anfängt einen seriösen Food-Blog zu schreiben, muss man ja auch für die Allgemeinheit verständlich schreiben. Wer (außer Personen die den gleichen Nachnamen tragen wie ich, ihn getragen haben, oder sehr eng mit diesen Personen verbunden sind) würde schon ein klare Vorstellung davon haben, was genau es zu Essen gab, wenn ich von "Nudeln mit Krümelfleisch" (diese Anführungsstriche sind übrigens keinesfalls ironisch gemeint) berichte?

Nudeln - vorzugsweise Spaghetti -  mit Krümelfleisch war schon immer DAS Essen bei uns zu Hause. So wurde alles besser gemacht, was grad blöd war; alles gefeiert, was ohnehin schon super war; und jeden ganz normalen Tag hat dieses Essen ein Stückchen besser gemacht. So funktioniert Souldfood nun mal. In meiner Kindheit von Mama gekocht, inzwischen auch von mir selbst. Anders als bei Mama, aber glücklich machts trotzdem.


Ich bin mir unsicher, ob es sich an dieser Stelle lohnt, tatsächlich ein Rezept anzuführen - es gibt so Gerichte, die werden halt auf die Art und Weise gekocht, wie es von Zuhause weitergegeben wurde. Oder man variiert selbst ein wenig. Aber sich vorschreiben zu lassen wie man es richtig macht? Nein - das geht nicht. Und führt nur zu Streit.

Also werde ich nur weiter darüber schwelgen, dass es Gerichte gibt, die das Leben einfach besser machen, die Laune heben und einen automatisch in eine glückliche Seifenblase erheben. Das allein ist schon Grund genug, sich Abends selbst ein wenig was Gutes zu tun, den Kochlöffel zu schwingen und einfach zu genießen.

 
Und ganz wichtig: Parmesan nicht vergessen!

x Lilli

Dienstag, 23. Juli 2013

Das Ende eine Ära.



Die Sonne feierte mit uns ein Abschiedsfest am letzten Wochenende, als sich die Familie nochmal versammelte um ein letztes gemeinsames Abendessen-Gelage im Haus unserer Kindheit zu feiern. Mami hat ein fantastisches Roastbeef gezaubert (ob ich das auch ma so gut hinbekommen?) und wir haben bis lange nach Sonnenuntergang gequatscht, Schnappschüsse mit der Polaroidkamera gemacht und literweise Wein getrunken.


Wir haben über die letzten Wochen - und so auch diese Wochenende - immer wieder Kisten mit Kindheitserinerungen verpackt, Möbel geräumt und Pläne geschmiedet. Und ungefähr bei jedem zweiten zu verpackendem Teil stieß jemand einen Aufschrei der Begeisterung aus und wir vefielen in sentimentale "weißt Du noch?"-Träumereien. 


Damit das Wochenende aber nicht zu sentimental endete, hat sich Sonntag die ganze Meute nochmal zum großen Willkommen-im-neuen-Zuhause-Picknick im neuen Garten meiner Eltern eingefunden. 
Wir haben gelacht, gegessen (natürlich, was auch sonst) die Sonne genossen und schonmal ein bißchen vorträglichen 1. Geburtstag gefeiert.


Ich bin schon wahnsinnig gespannt, mit was für tollen Erinnerungen wir diese neue Heimat füllen werden...


x Lilli