Montag, 16. September 2013

Peanutbutter Cups.





Als meine Kollegin Milena letzte Woche aus New York wiederkam, hat sie der ganzen Agentur Leckereien aus dem Big Apple mitgebracht. Und ich meine kein Obst, sondern Schokolade.

Unter diesen kleinen Glücksbissen waren auch die - leider in Deutschland immer noch nicht zu findenden - Reeses Peanutbutter Cups. So lecker, süß – mit einem Hauch von salzig. Ein Stückchen Himmel möchte man meinen…ich war so begeistert und habe möglicherweise ein oder zwei Mal zu oft zugegriffen. Das zumindest ließ ein Gespräch vom letzten Freitag erahnen, in dem mir Kollegin Leslie den traurigen Moment schilderte, in welchem sie keine Peanutbutter Cups mehr auf dem großen Agentur-(Ess-)tisch finden konnte. 
Oh, welch schlechtes Gewissen hatte ich! Und so machte ich das leichtfertige (möglicherweise weil leicht angetrunkene) Versprechen, ihr am Montag natürlich neue als Ausgleich mitzubringen. Und wie, wenn ich sie nicht kaufen kann? Dann muss ich sie wohl selbst machen. Kein Problem!

Zum Glück fand ich auf meinem Lieblingsblog ein wundervolles Rezept – ich sollte also tatsächlich mein Versprechen halten können. Fantastisch – solche Versprechen mag ich am liebsten.


Und da ich ja bestimmt nicht die einzige Person bin, die hier im noch-nicht-vollends-Erdnussbutter-kultivierten Deutschland das dringende Bedürfnis verspürt, gelegentlich ein paar Erdnussbutterbissen zu genießen, gibt’s hier nun das beste Rezept des Jahres (oder mindestens dieses Monats. Also bis jetzt halt.).

Für 24 kleine Pralinen (so klingt es noch viel kultivierter) braucht man:

150g dunkle Schokolade
2 EL Öl (Sonnenblume – weil‘s nach nichts schmeckt. Vielleicht könnte man es aber auch super mit Erdnussöl ausprobieren)
100g Erdnussbutter
2 EL Butter
2 EL brauner Zucker
viel Puderzucker
Dazu noch ein Minimuffin-Blech und die passenden Papierförmchen und schon kann’s los gehen!

Als erstes verschmilzt man die Schokolade mit dem Öl im Wasserbad, bis sie ganz flüssig ist. Dann füllt man den ersten Teil Schoko-Sauce mit einem kleinen Löffel als Pralinenboden in die Förmchen und stellt sie direkt im Kühlschrank zum Festwerden kalt. 

Soweit, so einfach – nun geht’s an die Füllung: Hierfür muss man die „normale“ Butter mit der Erdnussbutter und dem braunen Zuckern in einem Topf auf dem Herd gemeinsam erhitzen, bis sich (durch fleißiges Rühren) eine weitere Flüssigkeit bildet. Da der Kern in Peanutbutter Cups aber nicht flüssig, sondern fest ist, müssen wir diesen Aggregatzustand (ha – im Chemieunterricht aufgepasst!) schnell wieder ändern. Und zwar, in dem wir nach und nach Puderzucker untermengen. So lange (daher auch keine genaue Mengenangabe), bis wir einen zwar-noch-rührbaren-aber-dennoch-festen Teig im Topf haben - ein bißchen runterkühlen im Kühlschrank hilft auch schon. Hieraus werden dann minikleine Bällchen geformt, diese wiederum auf passende Größe platt gedrückt und auf die inzwischen halbwegs festen Pralinenböden verteilt.


Zum Schluss kommt dann der Rest der (hoffentlich immer noch) flüssigen Schokolade als Deckel bzw. Ummantelung oben drauf.
Und nach einigen Stunden im Kühlschrank, z.B. über Nacht, hat man den perfekten Süßigkeitensnack für – naja, eben jede Gelegenheit. Ganz besonders um bei der Arbeit die Kollegen glücklich zu machen-



Und bitte denkt nicht, nur weil ich jetzt Peanutbutter Cups selbst machen kann, muss ich nicht noch immer ganz dringend nach New York. Wenn also jemand mal einen Flug gegen Peanutbutter Cups tauschen möchte, würde ich mich jederzeit auf den Deal einlassen.

x Lilli

Sonntag, 15. September 2013

Breakfast for One.


Wenn Freddy in der Ferne weilt, gibt sich Lilli besonders viel Mühe beim ihrem Sonntagsfrühstück. Als Strohwitwe hat man ein besonderes Verwöhnprogramm schließlich nochmal exta verdient (bei Interesse: Wikipedia gibt interessante Herleitungen des Wortes "Strohwitwe" preis - da kann man so auf nen Sonntag noch echt was lernen!).
Und so schmiss ich heute morgen, neben Kaffeemaschine und Backofen, auch den Herd an um mir selbst ein buntes Rührei zu kredenzen.

Neben der Tatsache, dass Rührei ein leckeres Frühstück abgibt, ist es auch ein ganz wundervoller Resteverwerter - gerade wenn man alleine versucht alle seine Lebensmittel, die eigentlich für zwei Personen gedacht sind, rechtzeitig vor dem Verderben auch zu verwerten.

Mein Rührei beinhaltete also:
Zwiebeln, glasig gedünstet, als Grundlage
getocknete Tomaten und Baguettsalami, in mundgerechte Stücke geschnitten
Käse, gewürfelt
und natürlich Ei. Ich rechne bei Rührei immer mt zwei Eiern pro Person, das kann aber variieren, wenn man noch ganz viele andere Leckereien mit anbieten kann. Als "Hauptfrühstück" funktioniert die Menge aber gut.
 

Als ersten Schritt habe ich die Zwiebeln in einer kleinen Pfanne glasig angedünstet. Das Öl, in dem sie schmoren, habe ich aus dem Glas von meinen getrockneten Tomaten genommen. Dadurch hat es nochmal ein tolles Eigenaroma. Zu den Zwiebeln gesellen sich recht schnell auch Salami und getrocknete Tomaten, und wenn die auch heiß sind, die Eier.

Die Eier habe ich vorher schon in einem Glas miteinander verquirrlt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Beim Rührei gehts in der Pfanne immer so schnell, dass ich sonst gar nicht hinterher käme, alles gut zu vermischen. 
Mit den Eiern kommt auch direkt der Käse (in kleinen Würfeln) in die Pfanne. Durch die Flüssigkeit des Eis backt er nicht an und kann brav vor sich hinschmelzen...mmmmh...geschmolzener Käse...

Ich mag mein Rührei gerne gut gewürzt und habe noch ein paar Spritzer Cholula Hot Sauce mit dazu gegeben - eine tabasco-ähnliche Köstlichkeit, die meine Familie in Kalifornien entdeckt hat, und sich durch reisende Freunde und Verwandschaft regelmäßig die Vorräte auffüllen lässt. 
Wie durchgebraten man sein Rührei mag, ist sicher Geschmackssache, ganz trocken schmeckt es mir allerdings überhaupt nicht. Und solange die Eier frisch sind, ist das ja auch kein Problem.

Zuerst nur als hübsche Farbgebung gedacht, waren die Basilikumblättchen auf dem Ei - nach dem Verzehr kann ich diese Variante aber tatsächlich sehr empfehlen! Sieht nicht nur hübsch aus, das schmeckt auch noch echt super. Und so solls schließlich sein, oder?


Schönen Sonntag in die Runde,

x Lilli

Montag, 2. September 2013

Chicken Madras - (fast) selbst gemacht.


Für letzten Mittwoch hatte sich unsere Freundin Lena zum Waschen angekündigt. Und weil Lena nicht so gerne kocht aber gerne isst und ich (wie möglicherweise bekannt) durchaus gerne koche und ebenfalls gerne esse, war das eine ausgezeichnete Kombination.

Ich hatte schon seit Tagen ein dringendes Bedürfnis nach indischem Essen und hatte mir ein großartiges Rezept von meinem guten Freund Jamie ausgesucht und dann...ja, wie das dann manchmal so ist, dann hatte ich keine Zeit/Lust/Nerven mehr für aufwändiges Kräuter hacken, Gewürze abwiegen, langes einkochen.
Jetzt hatte ich mir aber doch fest vorgenommen Lena zu bekochen - das arme Mädchen würde ja sonst nichts außer Zimtschnecken zu essen bekommen - also wendete ich mich an den Asia-Markt meines Vertrauens und fand genau das was ich jetzt brauchte: Madrassauce aus dem Glas. Die perfekte Grundlage für ein quasi selbstgekochtes Essen.  


Um wenigstens noch ein wenig Eigenanteil am Abendessen beizutragen, habe ich noch frische Tomaten, rote Zwiebeln und Paprika geschnitten, und natürlich Hühnchen.

Die Zubereitung ist dann wirklich idiotensicher einfach:
Zwiebeln andünsten und noch bevor diese glasig sind auch das (vorher mit Salz und Pfeffer gewürzte) Hühnchenfleisch hinzu geben. Wenn die Zwiebeln schon gar wären, würden sie verbrennen, bevor das Hühnchen durch ist, also lasse ich es ruhig gemeinsam auf mittlerer Flamme vor sich hin garen. 
Kurz bevor das Hühnchen durchgebraten ist, schmeiße ich die Tomaten und die Paprika hinzu, damit auch dieses Gemüse noch ein wenig Brataroma einfängt, bevor ich das Ganze mit dem Glas Sauce ablösche.

Während des ganzen Saucenzubereitungsprozess sollte man übrigens nicht vergessen den Topf mit Wasser für den Reis aufzusetzen, sonst wartet man ewig. Angeblich ist das manchen Menschen ja schon passiert. Also anderen Menschen. Nicht mir. Ganz bestimt nicht mir.

Von jetzt an, macht der Herd alles von alleine. Das Gemüse kocht weich, das Huhn nimmt den leckeren Currygeschmack an und der Reis gart vor sich hin. Wem das Madras aus dem Glas zu scharf ist (also mir), der kann ganz einfach mit Milch die Schärfe rausverdünnen (oder mit Sahne, je nachdem welches Verhältnis man zu seiner Waage hat. Unverständlicher Weise ist die Kommunikation zwischen mir und meiner Waage etwas gestört. Sie ist mir etwas zu direkt - ich finde man könnte sich ruhig charmanter ausdrücken...).


Abgerundet (und optisch deutlich hübscher) wird das Essen mit einem Klecks Joghurt und frischem Koriander - allerdings braucht man nicht so viel Koriander, wie man im Bund kaufen muss, wer also einen guten Tipp hat, was ich jetzt mit dem restlichen Koriander machen könnte, außer ihn wie in einer Blumenvase auf der Fensterbank stehen zu haben, darf mir seine Empfehlungen gerne hier hinterlassen. Vielleicht entsteht daraus dann ja der nächste Eintrag.

x Lilli