Samstag, 22. Juli 2017

Der Sommer ist kein Ponyhof. Aber ein Brownie-Wunderland!


Sommer in Hamburg bedeutet, sich einen großen Vorrat an Regenaktivitäten zuzulegen. 
Steuererklärung machen zum Beispiel. Oder sich davor drücken und zu meinen, dringend die Küchenschränke sortieren zu müssen. Oder dabei zwei vergessene Schoko-Osterhasen zu finden und diese dann zu Brownies zu verarbeiten. Ha! Was für ein abwechlungsreicher Samstag!

Da der Regen wirklich wirklich eklig war (ist?), konnte ich keinesfalls einkaufen gehen und habe daher ein Rezept gesucht, wo ich alle Zutaten auch im Haus haben würde. Und siehe da: gefunden! Hier nun also für Euch, blitzschnelle Brownies aus dem Küchenschrank:

Zutaten für eine Auflaufform

125g Butter (und ein bißchen mehr zum Form einfetten)
150g Zartbitterschokolade (zum Beispiel in Osterhasenform)
2 Eier Größe M
125g brauner Zucker
eine Prise Salz
100g Mehl
25g Backkakao
1/2 TL Backpulver


Als erstes heizen wir wie immer den Backofen vor, diesmal auf umluftige 150°C. 

Direkt im Anschluss werden dann Butter und Schokolade auf dem Herd zusammengeschmolzen. 

Exkurs: Ich persönlich finde ja, dass man da auch schon aufhören könnte. zumindest wenn es einem nur um guten Schokoladengeruch in der Wohnung geht. Vielleicht ein Tipp für alle Immobilienmakler da draußen - wenn Cookies backen zu aufwändig sein sollte. Schokolade schmelzen kriegt man ja auch noch ganz kurzfristig hin. Ich würde die Wohnung dann bestimmt mieten.

Während es also vor sich hin schmilzt und duftet, können wir in einer großen Schüssel die Eier mit dem Zucker und einer Prise Salz aufschlagen. In etwa 5 Minuten, bis es eine cremige Masse ergibt. Hier gießen wir dann direkt die nun flüssige Schokolade hinzu und lassen die Küchenmaschine fleißig weiter quirrlen.

Nun Mehl, Backpulver und Backkakao in einer separaten Schüssel vermischen und ebenfalls in die Schüssel geben. Wenn der Mixer noch läuft staubt es ganz furchtbar - also besser ein Tuch oder eine Abdeckung drüber legen, sonst müsst Ihr den Staubwedel schwingen!


Nun nur noch den Teig in die eingefettete Auflaufform geben (in meinem Fall noch mit illustren Zuckerstreuseln der Edition "Ponyhof" bestreuen) und ab damit für 30 Minuten in den Ofen.


Wenn die Zeit um ist, macht Ihr wie immer die Stäbchenprobe. Heute ist es allerdings vollkommen in Ordnung wenn noch etwas Teig am Stab hängen bleibt - dann wird der Brownie erst so richtig schön klebrig-lecker!

Und schon fertig! Schokolatastisch!

Natürlich kann man vorm Abwaschen auch noch die Schüssel auslecken. Das ist ebenfalls Arbeitsanweisung für dieses Rezept. 

In diesem Sinne - auf die Regentage!

x Lilli



Sonntag, 15. Januar 2017

What the heck is Monkeybread?


Freunde der Sonne - was war das heute für ein herrlicher Wintertag!
Perfekt um mit der besten Schwester und dem besten Hund einen ausgedehnten Spaziergang durch die Pokémon-Hochebene (aka Hammer Park (und ja, immer noch)) zu machen und davor gemütlich und ausgedehnt zu frühstücken. 
"Eigentlich" ist der Januar natürlich gerne genutzt um kalorientechnisch einen Schritt kürzer zu treten...aber ehrlich gesagt hatte ich auch unglaubliche Lust auf Kuchen. Und Zimtschnecken. Und Schokolade. Oder alles auf einmal.

Und so war es beschlossene Sache. Lilli schmeißt endlich mal wieder den Ofen an und backt ein Monkeybread. Und Jule ließ sich zum Glück nicht lange bitten, es heute morgen zusammen mit mir zu verputzen. Und das sogar ganz ohne zu wissen, was ein Monkeybread eigentlich ist. Die WhatsApp-Beschreibung "mit Zimt und Schokolade" scheint gereicht zu haben. Aber seien wir ehrlich, welchem meiner geneigten (und arg vernachlässigten) Blogleser würde diese Beschreibung nicht ausreichen...

Als Jule dann bei mir am Tisch saß und das Werk beäugte kamen aber doch Fragen auf:

Jule: "Und was genau ist jetzt ein Monkeybread?" 

Lilli: "Ein Monkeybread ist ein Hefeteig-Wunderwerk aus der Guglhupf-Form (der großen!). Eingekugelter Hefeteig, aufeinandergeschichtet und durchgebacken."

 

Jule: "Und warum genau ist da so ein Loch im Kuchen?"

Lilli: "Ähm...möglichweise konnte Lilli nicht mehr abwarten bis Jule zum Frühstück auftaucht..und musste vorkosten...man muss ja auch wissen was man so serviert...und dieser morgentliche Hunger...fast in Ohnmacht gefallen... und außerdem hat es gut gerochen und ich wollte halt dringend ein Stück essen. Punkt."

Das Schöne am Monkeybread ist ja, das man nicht mal ein Messer braucht um davon zu naschen. Dadurch, dass der Teig in Kugeln geschichtet wird, ist das Herauslösen nach dem Backen ganz einfach. Und frisch gebacken - also noch warm ist es wirklich auch noch besonders gut!


Jule: "Und was genau ist da jetzt drin?"

Tja, das ist das Beste daran. Ich habe nämlich einfach mein Zimtschnecken-Rezept umfunktioniert. Bis einschließlich Schritt 10 bleibt alles gleich. Nur habe ich in die Füllung noch Schokotropfen gestreut - wenn schon, denn schon!

Die in Schritt 10 abschnittenen Teig-Röllchen haben ich dann zu Kugeln geformt (so wie früher im Kindergarten die Knete) und dann in die gebutterte und eingemehlte Guglhupf-Form gegeben. Ordentlich geschichtet ist es auch gar nicht schlimm, wenn die Form nicht ganz voll ist. 

Denn auch hier legt man nochmal für 30 Minuten ein sauberes Küchenhandtuch über die Backform und lässt den Teig gehen.
Davor gießt man aber noch ein wenig geschmolzene Zimt-Zucker-Butter über die Teigbällchen.


Dafür braucht man:
50g Butter
2 EL Zucker
1 EL Zimt

Butter schmelzen, Zucker und Zimt unterrühren, gleichmäßig in die Form über den Teig gießen.
Danach geht das gute Stück für 20-25 Minuten in den 200°C warmen (vorgeheizten) Backofen.

Und wenn sich die Wohnung dann langsam mit herrlichem Zimtduft füllt, kann man schon mal den Tisch decken und sich freuen. Denn nach nur kurzer Abkühlzeit wird der Kuchen auf einen Teller gestützt und nach und nach verputzt...


Ihr seht - heute Nachmittag beim (verspätete Neujahres-)Karten-Schreiben, hat das Monkeybread immer noch gut geschmeckt. Und noch ist genug da um auch morgen noch daran zu knabbern. Dann vielleicht mit einem kurzen Zwischenstop in der Mikrowelle, damit es wieder wohlig warm ist und die Schokoladenstückchen herrlich angeschmolzen...mmmmh.

Na, wer hat Lust und braucht jetzt dringend auch ein Stückchen?

x Lilli


Sonntag, 20. März 2016

Frühlingshafte Blutorangen-Guglis.


Zeit zum Durchdrehen meine Freunde - seit heute ist Frühling!

Zeit, endlich den letzten Schokoweihnachsmann aus dem Schrank zu sammeln und in ein fruchtig pastelliges Mini-Küchlein zu verwandeln. Für den fruchtigen Kick sorgt die einsame Blutorange, die schon viel zu lange auf das große Glück der kulinarischen Erfüllung gewartet hat - und zusammen sind die beiden dann auch noch so hübsch, dass sie zum Essen fast zu schade sind.
Zum Glück aber nur fast!



Für 30 Mini-Gugl benötigt Ihr:

100g Butter
110g Zucker
1/2  Pk Vanillezucker
1 Ei (Größe L)
250g Mehr
1 Pk Backpulver
2 EL Milch
Saft einer Blutorange
je nach Geschmack noch etwas Orangenaroma zum Backen

Und dann braucht Ihr natürlich noch eine Backform für Mini-Gugl. Die sind super, weil nichts anbackt. Um sie aber auch schön geschmeidig zu halten, sollte man sie vor jeden Backen einmal mit geschmackslosem Öl auspinseln (z.B. Sonnenblume).


Den Teig könnt Ihr einfach aus allen Zutaten zusammen rühren - ganz ohne feste Reihenfolge oder wildes Vorbereiten. Denkt nur dran den Ofen auf 180°C vorzuheizen!

Beim Teignaschen schmeckt Ihr schnell, ob Euch das Orangenaroma des Safts ausreicht, oder ob Ihr es lieber intensiver mögt. Wenn Euch noch Geschmack fehlt, nehmt Ihr entweder fertiges Orangenaroma oder etwas Abrieb eurer (Bio-, weil ungespritzt) Orange.

Den fertigen Teig in die Gugl-Förmchen füllen (nicht zu voll - die gehen noch hoch!) und ab für 10-12 Minuten in den Ofen damit.


Wenn die Gugls durchgebacken und ein wenig abgekühlt sind, könnt Ihr sie zum kompletten Abkühlen aus der Form nehmen. 
Ich hatte sie am offenen Fenster stehen, dadurch sind sie ganz schnell abgekühlt. Kühlschrank geht bestimmt auch - das verbraucht aber viel Energie (und meiner ist dafür wirlich viiiel zu klein).
Für den Schokoguss ist es ganz entscheidend, dass die Küchlein komplett abgekühlt sind denn sonst wird die Schokolade nicht fest.


Bei meinem Praktikum im Cupcake-Shop "Was das Herz begehrt" habe ich gelernt, dass ich Schokolade am besten in einem Keramik-Gefäß in der Mirkowelle schmelzen lässt. Damit sie schön glänzt und schnell fest wird, muss gar nicht alles durchgeschmolzen sein wenn es aus der Mikrowelle kommt - anschmelzen und dann glattrühren sorgt für die besten Ergenbnisse. 
Wenn die Schokolade bereit ist, wird fleißig getunkt. Und wenn Ihr Euch so geschickt anstellt wie ich habt Ihr danach wundervoll schokoladige Finger zum Abschlecken :)


Jetzt nur noch fest werden lassen und nach Wunsch mit hübschen Zuckerperlen bestreuen. Und schon ist der Mädchen-Traum fürs frühlingshafte Kaffeekränzchen fertig!

Frohes Naschen!

x Lilli    

Samstag, 6. Februar 2016

Türk Cantuccini.


Wünscht man im Februar noch ein frohes neues Jahr? Ich tu's einfach mal!
Nicht nur weil wir jetzt das Jahr 2016 schreiben, oder weil ich die magische 30er Grenze überschritten habe. Außerdem habe ich einen neuen Job und den Plan auch endlich wieder mehr Zeit in diesen Blog zu investieren.
Mit vielen lieben Kollegen die ich jetzt mit süßen Leckereien füttern kann, sollte das ja eigentlich kein Problem sein :)

Und so starten wir also auch in die neue Blogsaison! 

Dank unserem Freund Bernhard haben wir Zuhause einen reichhaltigen Vorrat von Turkish Delight. Die sind super. Aber weil sich Kalorien ja grundsätzlich so richtig lohnen sollen, habe ich aus "super" mal schnell "richtig super" gemacht.


Heute gibt es also knusprige Cantuccini, gespickt mit feinen original türkischem Lokum (eben besser bekannt als Turkish Delight). Ein internationales Zusammentreffen süßer Kaffeebegleiter, die auch noch wirklich einfach zusammengemischt ist. Nur ein bißchen Zeit sollte man mitbringen. 

Für eine große Gästeschar beim Kaffeeklatsch benötigt man:

250g Mehl
1 gestrichener TL Backpulver
175g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
Salz
25g weiche Butter
2 Eier (Größe M)
100-150 g Lokum (je nach persönlichem Geschmack, ich habe Pistazie gewählt)


Der erste Schritt ist auch gleich der Anstrengste. Der/die/das Lokum muss klein geschnitten werden. So groß wie sie sind passen sie ja leider nicht in die Cantuccini (aber fabelhaft zum Naschen zwischendurch in den Mund!). Die legen wir dann erstmal zu Seite (und versuchen sie nicht nebenbei aufzuessen).

Danach ist alles ganz leicht. Mehl, Backpulver, Zucker, Vanillezucker und eine Prise Salz in einer großen Schüssel zusammen mischen. Dann die Butter in kleinen Stückchen und die zwei Eier hinzufügen und hinein mit den Knethaken. Je nach Maschine kann das jetzt etwas dauern bis alles vermischt ist - die Masse wird zäh! - notfalls zum Schluss die Hände zu Hilfe nehmen, das macht sowie so mehr Spaß!
Zum Schluss noch der/die/das Lokum hineinkneten und die Teigkugel erstmal für eine halbe Stunde in den Kühlschrank schieben.

Die Wartezeit kann wunderbar genutzt werden um den Ofen auf 150°C vorzuheizen, das Backblech mit Backpapier zu belegen und den ganzen Mehl-Puderzucker-Mix von den Küchenarbeitsflächen zu fegen...

Nun den Teig in vier Teile teilen und zu ca. 3 cm dicken Rollen verarbeiten. Diese ein wenig plattklopfen und für 15 Minuten im Ofen backen. Die Cantuccini-Brote sind jetzt noch nicht ganz durchgebacken, aber sie haben ja auch noch gar nicht die richtige Form!


Das ist jetzt dran. Die Brote unbedingt vorm Schneiden auskühlen lassen, sonst gehts schief! Dann den Schnitt sehr schräg ansetzen und die Brote in ca. 0,5-1 cm dicke Scheiben schneiden (wer's dünner hinkriegt, hat zum Schluss mehr zu naschen, also strengt Euch an!).
Die Scheiben dann mit der flachen Seite nach oben wieder aufs Backblech legen und noch einmal bei gleicher Temperatur 8-10 Minuten backen.


Jetzt sollten sie schön knusprig sein! Offiziell müssen die hübschen Dinger jetzt noch auskühlen...ich halte das allerdings für eine ganz schlechten Rat und esse sie lieber gleich! Obwohl - vielleicht warte ich noch bis der Kaffee durchgelaufen ist. Dann schmecken sie noch besser!


Buon appetito und afiyet olsun! 

x Lilli


P.S. Wer kein Lokum mag, kann wunderbar einfach "normale" Pistazien (ungesalzen!) in den Teig rühren. Oder Cranberries...oder getrocknete Nektarinen...oder Rosinen...oder oder oder. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!