Samstag, 11. Oktober 2014

Kleine süße Sünde: Schoko-Karamell-Shortbread.


Bevor Freddy sich letzte Woche (was, erst vor einer Woche?) auf in die Ferne gemacht hat, hatte er natürlich noch einen Backwunsch frei - wie könnte ich, als beste Freundin der Welt, ihm den auch abschlagen :)

Shortbread sollte es sein, aber nicht irgendwelches, sondern diese eine, dass ich vor Ewigkeiten mal (also noch lange vor diesem Blog) meiner Freundin Natalie nachgebacken habe...zum Glück konnte auch dieses Mal die liebe Natalie noch kurzfristig mit dem Rezept aushelfen - und Freddy konnte mit glücklichem Magen auf Reisen gehen.
Und auch die Kollegen haben davon profitiert, denn ein ganzes Blech Shortbread ist eben nicht so schnell von einer Person weg gefuttert.
Und damit Kollegin Vanni bald Shortbread backen kann, gibt es hier nun das Rezept:

Ihr braucht
400g kalte gesalzene Butter (oder ungesalzene und 2 TL Salz)
200g Puderzucker
500g Mehl
1 kl. Dose gezuckerte Kondensmilch (z.B. Milchmädchen)
300g dunkle Schokolade
120g ungesalzene Butter
viel viel Zeit (ca. 5 Stunden)


Dieses Rezept beginnt ausnahmsweise mal nicht mit dem Teig, sonder ungefähr drei Stunden früher schon mit dem Karamell. Karamellcrème selbst herzustellen ist wirklich das einfachste auf der Welt, sofern man einen gut sortierten Supermarkt, einen Topf und etwas Wasser zur Hand hat.  Dose kaufen, Wasser in den Topf geben, Dose reinstellen und 2-3 Stunden kochen lassen. Ende, aus, Mickey Maus. 

Kochtipp: Bei meinem ersten Karamell-EInkochen hatte ich nachher einen häßlichen weißen Kalkrand im Topf, der nur nach sehr viel Schrubben wieder rauszukriegen war - also war auch diesmal schlauer und habe zwei von diesen bunten Tütenwiederverschließern zwischen Dosenboden und Topf platziert. Die Schmelzen nicht und der Topf bleibt sauber.

Ehemalige-Kondesmilch-jetzt-Karamellcrème-Dose zur Seite stellen und abkühlen lassen, dann können wir uns in Ruhe dem Teig zuwenden.


Und der Teig ist wirklich auch kinderleicht und schnell gemacht. Einfach die Butter in Stückchen schneiden und mit dem Mehl und dem Puderzucker zu einem glatte Teig verkneten. Ich wollte einfach mal faul sein und dachte ich probiere mein Glück mal wieder mit dem Handmixer - aber wie so oft: auch hier sind die Hände wieder verlässlicher (und schneller UND weniger Abwasch).
Teigball in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens eine Stunde kaltstellen. Kurz vor Ablauf der Zeit kann man den Ofen schon mal auf 175°C vorheizen.


Wenn der Teig kühl und fest ist, wird er in all seiner Schönheit ausgerollt und auf einem Backblech platziert. Ich hab den Teg direkt auf dem Blech (und dem Backpapier) ausgerollt - so wusste ich gleich genau wie viel Platz ich habe und konnte mir das lästige Umschichten-und-dabei-möglicherweise-Teig-zerreißen sparen.
Schnell noch mit einer Gabel ein paar Mal in den Teig gepiekst um ihn am Aufgehen zu hindern und dann ab damit in den Ofen. Für ca. 15 Minuten, es sollte aber nicht zu braun werden, also haltet ein Auge drauf.

Wenn der Boden durchgebacken ist, nehmt Ihr in aus dem Ofen und stellt ihn irgendwohin zu abkühlen. Inzwischen bietet sich ja sogar der Balkon wieder an - der Sommer ist halt doch leider einfach schon vorbei...


Und nun gehts endlich ans Eingemachte, bzw. Eingekochte. Es wird Zeit den Ungläubigen die Augen und die Milchmädchen-Dose zu öffnen. Ich präsentiere: feinste Karamellcrème. Die jetzt auf direktem Wege auf dem abgekühlten Shortbread verstrichen wird. Ich habe für solche Gelegenheiten einen wundervollen Teigstreicher (wobei sich das Internet uneinig über diesen Namen ist - ich werde das bei Gelegenheit im Fachgeschäft nachfragen), ein handelsüblicher Esslöffel tut hier aber ebenso guten Dienst.

Jetzt muss nur noch die Schokolade mit der ungesalzenen Butter im Wasserbad verschmolzen werden und oben auf dem Karamell verteilt werden. Wieder abkühlen lassen, das Shortbread in mundgerechte Stücke schneiden und viele Freunde zum Kaffee trinken nach Hause einladen...denn nur um es nochmal zu betonen: so ein Blech vertilgt sich nämlich wirklich, wirklich nicht von alleine - glaubt mir!


Shortbread für alle!

x Lilli

Montag, 6. Oktober 2014

Für echte Hamburger: Franzbrötchen selbst gemacht.


Wir Hamburger wissen eines ganz genau: das beste Frühstück besteht aus einer Tasse Kaffee und einem (bestenfalls noch warmem) Franzbrötchen. 
Gerade an Wochentagen, wenn man zu Arbeit gehen muss, erhellt es die tristen Morgenstunden vorm Computer doch sehr, wenn der süße Duft von Butter und Zimt in die Nasenlöcher wabert. Und wenn man dann mit klebrigen Fingern die ganze Tastatur einsaut, kann der Tag kaum noch besser werden (ja ok, ich merke es selbst - ab hier beginnt die Perfektion zu bröckeln).

Mal davon abgesehen, dass es natürlich unterschiedliche Meinungen zum perfekten Franzbrötchen gibt - die einen mögen es lieber knusprig, die anderen lieber so weich, dass es fast zerfällt - können wir uns doch alle einig sein. Es ist immer ein Stück Heimat.

Welchen besseren "Geburtstagskuchen" hätte ich meinem inzwischen schon halbperuanischen Freddy dieses Jahr also backen können?

(Und ja Freddy ich weiß, in deinem Paket ist nur ein YES-Törtchen mit Kerzen, aber es durfte ja auch alles nicht so viel Gewicht haben...und vielleicht funktioniert dieses Rezept ja auch für die Mikrowelle?)


Es gab diesen Sonntag also eine Franzbrötchen-Arie in meiner Küche. Das Rezept habe ich von Fritze's und Fratze's "Ultimativem Kochblog". Die beiden Exil Hamburger überraschen immer wieder mit leckeren (herzhaften) Rezepten, schaut also auch dort mal vorbei!

Aber erstmal wird gebacken - und zwar so:

Für 10 Franzbrötchen braucht Ihr

200ml lauwarme Milch
1 Pk Trockenhefe (7g)
500g Mehl
200g + 100g Zucker
100g weiche aber feste + 100g zerlassene Butter
1 Ei
1 Prise Salz
1 EL Zimt
Krokantstreusel für den, der's ein wenig knuspriger mag

Als erstes widmen wir uns dem Teig. Der ist wirklich schnell gemacht: die Hefe in der warmen Milch auflösen und gut verrühren (keine Klümpchen), dann mit Mehl, den 200g Zucker, der festen Butter, dem Ei und dem Salz in einer (großen!) Schüssel zu einem lockeren Teig verkneten.
Bei Hefeteig lohnt es sich (ähnlich wie beim Mürbeteig) nicht den Handmixer anzuschalten - damit kommt Ihr nicht weit. Eure Hände sind hier das bessere Küchengerät. So lange kneten, bis ein homogener Teigkloß entstanden ist, der sich gut aus der Schüssel lösen lässt.
Ein feuchtes sauberes Küchenhandtuch über der Schüssel ausbreiten und ca. eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.


Wenn der Teig soweit ist, kann schon mal der Ofen vorgeheizt werden - auf 170°C.

Nun die Arbeitsfläche mit ausreichend Mehl bestäuben und den Teig darauf ca. 5 mm dick ausrollen. Es hilft für die spätere Weiterverarbeitung, wenn Ihr versucht den Teig rechteckig auszurollen...also so in etwa. Wer ein perfektes Rechteck schafft MUSS mir ein Beweisfoto schicken - sonst glaube ich es nie- nie- niemals.


Auf das Teig-"Rechteck" verteilt Ihr nun ganz gleichmäßig die geschmolzene Butter und bestreut dann alles mit einem Gemisch aus 100g Zucker und dem Esslöffel Zimt.
Ich habe mir für Zimt-Zucker mal ein kleines Weck-Glas befüllt und seit dem nicht mehr davon abgelassen. Wenn man es erstmal vorgemischt im Gewürzregal stehen hat, kann man es nämlich IMMER gebrauchen :)
Für alle, die sich dafür entschieden haben mit Krokant für etwas mehr Biss zu sorgen, ist jetzt der richtige Augenblick gekommen, die Streusel ebenfalls oben drüber zu streuen.


Wenn der Teig fertig bestreut ist, ist es Zeit fürs hübsch machen fürs Frühstücksdate. Wir rollen von der langen Seite des Rechtecks an einmal den Teig wie einen Teppich zusammen. Durch die flüssige Butter könnte es jetzt etwas (wirklich nur ein ganz bißchen) schwierig und kleckerig werden - ich empfehle (dringend) eine Küchenschürze.

Die fertige Teigrolle wird dann in ca. 5-6 cm dicke Stücke unterteilt. Einfach mit einem sauberen glatten Messer hindurch, dass dicke Teigschnecken entstehen.
Und jetzt kommt der besondere Franzbrötchen-Moment. Mit der Rückseite eines Holzkochlöffels drückt Ihr genau in der Mitte den Teig nach unten. Die schneckigen Seiten breiten sich nach rechts und links aus und  - tataa - habt ihr vor Euch die traditionelle Franzbrötchen-Form.


Falls Ihr (so wie ich) verdaddelt habt, rechtzeitig Eure Krokantstreusel mit IN das Franzbrötchen zu füllen, bekommt Ihr auf dem Backblech noch eine letzte Chance für ein bißchen Crunch.


Einfach die buttrigen offenliegenden Seiten nutzen noch ein wenig Streusel ans Brötchen zu kleben - dann aber mit Lichgeschwindigkeit für 15 Minuten in den Ofen und sich jetzt schon über den nach und nach immer stärker werdenden Zimt-Zucker-Geruch freuen...

Brötchen aus dem Ofen, mit ein mini-bißchen Geduld noch ganz kurz abkühlen lassen (Butter wird echt heiß!). Und dann direkt genießen...mmmh...so gut.

x Lilli


P.S.
Wie ich schon sagte - es gibt keinen besseren Geburtstagskuchen für Dich mein Freddy. Schade, dass ich Dir die Kerzen heute nicht zum Auspusten ans Bett bringen kann. Ich wünsche Dir auch in weiter Ferne einen fantastischen Tag - ich denke jede Sekunde an Dich!
In Liebe, deine Lilli