Sonntag, 20. März 2016

Frühlingshafte Blutorangen-Guglis.


Zeit zum Durchdrehen meine Freunde - seit heute ist Frühling!

Zeit, endlich den letzten Schokoweihnachsmann aus dem Schrank zu sammeln und in ein fruchtig pastelliges Mini-Küchlein zu verwandeln. Für den fruchtigen Kick sorgt die einsame Blutorange, die schon viel zu lange auf das große Glück der kulinarischen Erfüllung gewartet hat - und zusammen sind die beiden dann auch noch so hübsch, dass sie zum Essen fast zu schade sind.
Zum Glück aber nur fast!



Für 30 Mini-Gugl benötigt Ihr:

100g Butter
110g Zucker
1/2  Pk Vanillezucker
1 Ei (Größe L)
250g Mehr
1 Pk Backpulver
2 EL Milch
Saft einer Blutorange
je nach Geschmack noch etwas Orangenaroma zum Backen

Und dann braucht Ihr natürlich noch eine Backform für Mini-Gugl. Die sind super, weil nichts anbackt. Um sie aber auch schön geschmeidig zu halten, sollte man sie vor jeden Backen einmal mit geschmackslosem Öl auspinseln (z.B. Sonnenblume).


Den Teig könnt Ihr einfach aus allen Zutaten zusammen rühren - ganz ohne feste Reihenfolge oder wildes Vorbereiten. Denkt nur dran den Ofen auf 180°C vorzuheizen!

Beim Teignaschen schmeckt Ihr schnell, ob Euch das Orangenaroma des Safts ausreicht, oder ob Ihr es lieber intensiver mögt. Wenn Euch noch Geschmack fehlt, nehmt Ihr entweder fertiges Orangenaroma oder etwas Abrieb eurer (Bio-, weil ungespritzt) Orange.

Den fertigen Teig in die Gugl-Förmchen füllen (nicht zu voll - die gehen noch hoch!) und ab für 10-12 Minuten in den Ofen damit.


Wenn die Gugls durchgebacken und ein wenig abgekühlt sind, könnt Ihr sie zum kompletten Abkühlen aus der Form nehmen. 
Ich hatte sie am offenen Fenster stehen, dadurch sind sie ganz schnell abgekühlt. Kühlschrank geht bestimmt auch - das verbraucht aber viel Energie (und meiner ist dafür wirlich viiiel zu klein).
Für den Schokoguss ist es ganz entscheidend, dass die Küchlein komplett abgekühlt sind denn sonst wird die Schokolade nicht fest.


Bei meinem Praktikum im Cupcake-Shop "Was das Herz begehrt" habe ich gelernt, dass ich Schokolade am besten in einem Keramik-Gefäß in der Mirkowelle schmelzen lässt. Damit sie schön glänzt und schnell fest wird, muss gar nicht alles durchgeschmolzen sein wenn es aus der Mikrowelle kommt - anschmelzen und dann glattrühren sorgt für die besten Ergenbnisse. 
Wenn die Schokolade bereit ist, wird fleißig getunkt. Und wenn Ihr Euch so geschickt anstellt wie ich habt Ihr danach wundervoll schokoladige Finger zum Abschlecken :)


Jetzt nur noch fest werden lassen und nach Wunsch mit hübschen Zuckerperlen bestreuen. Und schon ist der Mädchen-Traum fürs frühlingshafte Kaffeekränzchen fertig!

Frohes Naschen!

x Lilli    

Samstag, 6. Februar 2016

Türk Cantuccini.


Wünscht man im Februar noch ein frohes neues Jahr? Ich tu's einfach mal!
Nicht nur weil wir jetzt das Jahr 2016 schreiben, oder weil ich die magische 30er Grenze überschritten habe. Außerdem habe ich einen neuen Job und den Plan auch endlich wieder mehr Zeit in diesen Blog zu investieren.
Mit vielen lieben Kollegen die ich jetzt mit süßen Leckereien füttern kann, sollte das ja eigentlich kein Problem sein :)

Und so starten wir also auch in die neue Blogsaison! 

Dank unserem Freund Bernhard haben wir Zuhause einen reichhaltigen Vorrat von Turkish Delight. Die sind super. Aber weil sich Kalorien ja grundsätzlich so richtig lohnen sollen, habe ich aus "super" mal schnell "richtig super" gemacht.


Heute gibt es also knusprige Cantuccini, gespickt mit feinen original türkischem Lokum (eben besser bekannt als Turkish Delight). Ein internationales Zusammentreffen süßer Kaffeebegleiter, die auch noch wirklich einfach zusammengemischt ist. Nur ein bißchen Zeit sollte man mitbringen. 

Für eine große Gästeschar beim Kaffeeklatsch benötigt man:

250g Mehl
1 gestrichener TL Backpulver
175g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
Salz
25g weiche Butter
2 Eier (Größe M)
100-150 g Lokum (je nach persönlichem Geschmack, ich habe Pistazie gewählt)


Der erste Schritt ist auch gleich der Anstrengste. Der/die/das Lokum muss klein geschnitten werden. So groß wie sie sind passen sie ja leider nicht in die Cantuccini (aber fabelhaft zum Naschen zwischendurch in den Mund!). Die legen wir dann erstmal zu Seite (und versuchen sie nicht nebenbei aufzuessen).

Danach ist alles ganz leicht. Mehl, Backpulver, Zucker, Vanillezucker und eine Prise Salz in einer großen Schüssel zusammen mischen. Dann die Butter in kleinen Stückchen und die zwei Eier hinzufügen und hinein mit den Knethaken. Je nach Maschine kann das jetzt etwas dauern bis alles vermischt ist - die Masse wird zäh! - notfalls zum Schluss die Hände zu Hilfe nehmen, das macht sowie so mehr Spaß!
Zum Schluss noch der/die/das Lokum hineinkneten und die Teigkugel erstmal für eine halbe Stunde in den Kühlschrank schieben.

Die Wartezeit kann wunderbar genutzt werden um den Ofen auf 150°C vorzuheizen, das Backblech mit Backpapier zu belegen und den ganzen Mehl-Puderzucker-Mix von den Küchenarbeitsflächen zu fegen...

Nun den Teig in vier Teile teilen und zu ca. 3 cm dicken Rollen verarbeiten. Diese ein wenig plattklopfen und für 15 Minuten im Ofen backen. Die Cantuccini-Brote sind jetzt noch nicht ganz durchgebacken, aber sie haben ja auch noch gar nicht die richtige Form!


Das ist jetzt dran. Die Brote unbedingt vorm Schneiden auskühlen lassen, sonst gehts schief! Dann den Schnitt sehr schräg ansetzen und die Brote in ca. 0,5-1 cm dicke Scheiben schneiden (wer's dünner hinkriegt, hat zum Schluss mehr zu naschen, also strengt Euch an!).
Die Scheiben dann mit der flachen Seite nach oben wieder aufs Backblech legen und noch einmal bei gleicher Temperatur 8-10 Minuten backen.


Jetzt sollten sie schön knusprig sein! Offiziell müssen die hübschen Dinger jetzt noch auskühlen...ich halte das allerdings für eine ganz schlechten Rat und esse sie lieber gleich! Obwohl - vielleicht warte ich noch bis der Kaffee durchgelaufen ist. Dann schmecken sie noch besser!


Buon appetito und afiyet olsun! 

x Lilli


P.S. Wer kein Lokum mag, kann wunderbar einfach "normale" Pistazien (ungesalzen!) in den Teig rühren. Oder Cranberries...oder getrocknete Nektarinen...oder Rosinen...oder oder oder. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! 


Donnerstag, 3. September 2015

Semivegane Cookie-Dough-Bites.


Die Sommerpause ist vorbei. Und mit Sommerpause meine ich die "Umzugs-Einrichtungs-zu viel Arbeit-zu heiß zum Backen"-Pause des letzten halben Jahres.
Es gibt ja immer einen Grund. Sowohl zu faul zu sein um Texte zu schreiben, als auch nebenbei ein bißchen zu Naschen. Zum Beispiel diese wunderbar kleinen "mit einem Haps sind sie im Mund"- Cookie-Dough-Bites.
Besonders lecker, wenn man sich kurz eine Statt-Zigaretten-Pause gönnen möchte, oder mit den Mädels eine Tasse Kaffee trinkt. Oder wenn der kleine Neffe kein Ei verträgt und deshalb dringend eine schokoladige Alternative braucht :) 


Die Schokolade ist auch der Grund, warum wir uns hier "nur" über semi-vegane Backwaren unterhalten. Ich habe simple Schoko-Tropfen aus dem Supermarkt verwendet, die haben 54% Kakaoanteil. Es gibt aber natürlich auch offiziell vegane Schokolade (oder einfach alles mit mehr als 70% Kakaoanteil). Dann ist dieses Rezept auch für echte Veganer geeignet.


Für ca. 24 leckere kleine Bissen braucht Ihr:

70g Instant-Flocken
100g Schokotropfen
2 (sehr!) reife Bananen
1 wirklich großer Esslöffel Erdnussbutter

Ich habe die Bites inzwischen drei Mal gebacken und festgestellt, dass sie sich am besten essen (und formen) lassen, wenn man sie in Mini-Cupcake-Förmchen füllt. Wer so etwas aber nicht zur Hand hat, kann sie auch einfach nebeneinander auf einem Backblech platzieren.


Das Rezept ist wirklich so einfach, dass es keine Ausrede gibt, es nicht auszuprobieren.
Einfach die Bananen in einer Schüssel gut zermatschen (je reifer die Banane, desto schneller und einfacher gehts, bei mir hat eine Gabel als Werkzeug völlig ausgereicht) und die Schmelzflocken unterrühren. 
Schmelzflocken lösen sich in anderen feuchten Zutaten auf, das müsst Ihr beim Rühren im Kopf behalten. Lasst die Flocken sich ganz auflösen bevor Ihr dann die Erdnussbutter und die Schokoflocken unterhebt.


Jetzt nur noch den Teig auf Blech oder in die Förmchen verteilen, bei 175°C in den Ofen schieben und nach 15 Minuten die leicht gebräunten Schoko-Kugeln wieder heraus holen.

Lasst die Bites abkühlen, wundern euch aber nicht, wenn Ihr auch nach einer Stunde noch Schokofinger bekommt, die wird nicht mehr so richtig hart (haha - als ob igendjemand eine Stunde warten würde...) Das macht ja aber das Teig-Nasch-Gefühl noch besser.
Ich empfehle die kleinen Leckereien innerhalb der nächsten zwei Tage zu verzehren, frisch sind sie wirklich am besten und werden ab Tag 3 eher lätschig.


Schnell noch einen Kaffee gekocht und schon ist die 10-Minuten-Pause perfekt. 

x Lilli

P.S. Meine Freundin Hannah (die Ernährungsberaterin) erklärte mir übrigens, dass Erdnussbutter sogar eine gesunde Zutat ist. Nussfette und so. Zusammen mit den Instant-Flocken und den Bananen ist das also quasi ein gesunder Müsliriegel - nur in geil halt. Gern geschen.

Dienstag, 17. Februar 2015

For Chocolate Lovers: Brownie-Tarte.


Leute, ich habe schlechte Nachrichten. Morgen ist Aschermittwoch. Das bedeutet für unsere jecken Freunde nicht nur das Ende des Karnevalspektakels, sondern für die vorbildlichen Katholiken unter uns auch der Beginn von sechs möglicherweise sehr sehr langen Wochen Enthaltung. Die Fastenzeit steht vor der Tür [hier bitte dramatische Geräuschkulisse einfügen].

Ich habe also alle Weihnachtsschokoladen-Reste zusammen gesucht und feiere den Abschied mit einer oberschokoladenbombigen Brownie-Tarte. Und ja, oberschokoladenbombig ist ein Wort.


Ihr wollt auch? So gehts:

Zutaten für eine gängige Tarte-Form (gängig = die IKEA-Einheitsgröße):

300g Zartbitterschokolade (wobei ich in meinen Resten auch einiges an Vollmilch verbacken habe, geht also auch)
100g Butter
2 Eier (M)
75g Crème fraîche
60g Mehl
ca. 1/2 TL Natron
eine Prise Salz
150g Zucker
1 Pk Vanille-Zucker
ggf. Schokostreusel

Die Schokolade grob hacken und dann 150g davon zusammen mit der Butter im Wasserbad einschmelzen. Topf zur Seite stellen und abkühlen lassen. In dieser Zeit kann man ganz praktisch dran denken den Ofen auf 175°C vorzuheizen und die Tarteform entweder mit Backpapier auszulegen oder einzufetten. Ich wasche ungerne ab, also nehme ich Backpapier :)

Nun kommt mein neues Lieblingsküchengerät zum Einsatz:


Oh ja, wirklich! Ich besitze seit meinem Geburtstag eine KitchenAid (denn ja, ich habe den besten Freund der Welt. Sorry, den gebe ich auch nicht wieder her. Nicht NUR weil er mir eine KitchenAid schenkt, aber auch). Aber zurück zur Brownie-Tarte:
Die inzwischen nicht mehr ganz heiße Butter-Schoko-Masse in eine Schüssel geben und nach einander die beiden Eier einzeln unterrühren. Direkt gefolgt vom Crème fraîche.
Wundert Euch nicht, wenn der Teig jetzt etwas flockig aussieht, das ändert sich wieder nach dem nächsten Schritt.

Nun ein einer separaten Schüssel die restlichen Zutaten (also Mehl, Natron, Salz, Zucker, Vanille-Zucker und die übrige gehackte Schokolade) durchmischen und kurz zusammen mit der flüssigen Schokomasse verrühren. Schon ist der Teig fertig.

Diesen jetzt also nur noch in die Tarte-Form geben (hier ggf. auch die Schokostreusel verewigen) und für ca. 20 Minuten backen.
Die Tarte ist auch fertig, wenn nach der Stäbchenprobe noch ein wenig Teig am Stäbchen bleibt (es sollte nur definitiv nicht mehr flüssig sein). Die Tarte ist dann nur noch saftiger.
Tarte auskühlen lassen und gerne direkt verspeisen.


Um die Völlerei komplett zu machen, schmeckt sie besonders gut mit einem Schuss Schokoladensauce und einer Kugel Vanille-Eis...

Falls also tatsächlich jemand Schokolade fasten wird: der Einkaufszettel für heute Abend steht dann ja...falls nicht: dies ist auch ein fantastischer Kuchen für die anstehende Oscar-Nacht.

x Lilli


P.S. Nur noch kurz zur Aufklärung: realistisch betrachtet werde ICH nicht sechs Wochen lang auf Schokolade verzichten. Das ist effektiv nicht möglich. Aber es gibt diesem Beitrag die angemessene Dramatik und das kann ja nur in euer aller Sinne sein...