In Hamburg ist bekanntlicherweise der Sommer inzwischen wirklich angekommen und ich sitze mal wieder draußen auf meinem Balkon und genieße die Leichtigkeit des Seins.
Warum ich tatsächlich die Zeit habe morgens ohne schlechtes Gewissen auf dem Balkon zu sitzen, ist zwar eher blöde, aber nun ist es so und dann darf man (frau) es sich ja auch nett machen. Und Euch in der zwischenzeit von weiteren Leckereien aus meiner Küche berichten:
Letzte Woche habe ich also Abschied gefeiert. Ein weiterer Lebensabschnitt vorbei, ein neuer noch nicht definiert. Wenn das kein Grund zum feiern ist.
Und weil ich nicht feiern kann ohne hübsche und leckere Dinge vorzubereiten, habe ich gebacken - jede Menge Quiche.
Es gab Quiche mit viel viel Gemüse (rote Zwiebeln, Aubergine, Zucchini, Champignons und Tomaten - unter Kennern übrigens Quiche Provencal genannt, das hab ich aber auch erst während des Backens heraus gefunden), es gab Quiche mit Spinat und Feta (und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass das dann auch eine Quiche mit viel Gemüse ist...) und natürlich die Mutter aller Quiche, die gute alte Lorraine.
Trotz der starken Vegetarier-Fraktion meines alten Arbeitgebers, stellte sich schnell die Lorraine als Liebling heraus (hier hat sich wohl der eine oder andere Flexitarier outen müssen), weshalb ich gerne die Chance nutze, das einfachste Rezept der Welt weiter zu geben.
Für eine Tarteform (28 cm), reicht als Hauptgericht für 4-6 Personen:
1 frischen Blätterteig aus dem Kühlregal
300 g Schinkenwürfel
1-2 mittelgroße Zwiebeln
2-3 Zehen Knoblauch
1 Bund Frühlingszwiebeln
4 Eier
200 ml Sahne
200 g geriebener Käse (im Original macht man's mit Gruyère, für Sparfüchse tut's
auch der Edammer vom Discounter)
Salz
Pfeffer (am Besten frisch gemahlen)
Schinkenwürfel, gehackte Zwiebeln (beide Sorten) und gepressten Knoblauch in einer großen Schale vermengen.
Eier, Sahne und geriebenen Käse miteinander in einer weiteren Schale verquirlen, pfeffern und vorsichtig salzen (je nachdem, wie salzig der Schinken schon ist).
Ofen auf 200°C vorheizen.
Den Blätterteig in der Tarteform ausbreiten (leichter für dem Abwasch: Backpapier als Untergrund in die Form legen), Speck-Zwiebel-Mischung mit der Eier-Käse-Masse verrühren und auf dem Blätterteig verteilen.
Quiche in den Ofen schieben und nach ca. 20 Minuten den ersten Check machen. Der Teig sollte hochgegangen, die Quichemasse fest und goldbraun sein. Notfalls noch ein paar Minuten drauf schlagen.
Quiche aus dem Ofen nehmen, ein wenig abkühlen lassen und z.B. mit einem Rucola-Salat servieren. - Oder eben noch drei weitere Quiche backen und damit die immer-hungrigen Kollegen mästen.
Abschied ist schwer - Quiche backen leicht, so hält es sich wenigstens die Waage.
x Lilli
Gestern wollte ich Salat essen. Bedauerlicherweise war der Discounter meines Vertrauens zu Zeiten meines abendlichen Einkaufs an der Gemüsetheke absolut leer geräumt. Nur Mango gab es noch, und eine einzige (zugegeben, wenigstens sehr hübsche) Aubergine.
Die Aubergine nahm ich mit, die Mango blieb liegen - und zu Hause gab es dann Pizza.
Nicht sehr erfolgreich.
Heute startete der neue Versuch mich gesund zu ernähren etwas effektiver, zumindest war der heutige Supermarktbesuch zwar mit höheren Preisen, dafür aber auch mit deutlich größerer Auswahl gesegnet.
Und schließlich landeten ergänzend zur Aubergine noch Zucchini, Tomaten, rote Zwiebeln und Feta erst im Einkaufswagen und später in der Auflaufform.
Darüber noch eine ordentliche Portion Olivenöl und ab bei 200 Grad in den Ofen.
Nach einer halben Stunde war das Gemüse durch und der Käse lecker angeknuspert.
Da der Liebste meine Gemüseleidenschaft zwar toleriert aber für sich persönlich eher nicht nachvollziehen kann, gabs dazu noch einen frischen Sesamring und leckere Dips vom Türken (oder Griechen? Ich bin wirklich kein Rassist, nur schlecht informiert...).
Sicherlich wären auch unsere Knoblauch-Rosmarinkartoffeln eine fantastische Beilage. Aber über die berichte ich ein anderes Mal. Der Sommer ist ja (hoffentlich) noch etwas länger.
x Lilli
# 1 Sind Pfirsiche fett?
Auch wenn ich meinen alten Blog nicht mehr betreibe,
komme ich nicht umhin, mir immer wieder Fragen zur Skurrilitäten dieser
verrückten kleinen Welt zu stellen.
Beim
Zubereiten des gestrigen Sommercocktails ist mir aufgefallen, dass die Pfirsiche am
Karaffenboden liegen blieben, während die Erdbeeren brav oben schwammen
(was ich mir aus ästhetischen Gründen natürlich auch von den Pfirsichen
gewünscht hätte...).
Haben
Pfisiche also generell, trotz gleicher Größe der Stückchen, ein höheres
Eigengewicht als Erdbeeren? Als Frau würden wir dann höflicherweise
natürlich von einem schweren Knochenbau sprechen.
Oder
liegt es daran, dass die Pfirsiche aus der Dose sich seit xx Monaten
(ich hoffe zumindest, dass es nur Monate sind, bei Konserven weiß man ja
nie...) mit Ihrem Zuckersaft vollsaugen und schlicht und ergreifen fett
geworden sind?
So oder so, der Pfirsich kommt hier im Verhältnis zur Erdbeere nicht besonders gut weg.
Nach
kurzem Brainstorming fällt mir auf, dass der Pfirsich es im Verhältnis
zur Erdbeere generell eher schwer hat, die Nase vorne zu halten. Es gibt
viel mehr Erdbeereis, der Hype um die Erdbeer-Saison ist größer und
auch bei chefkoch.de gibt es mehr Rezepttreffer für das freche rote
Früchtchen (4.943 Erdbeere vs. 2.686 Pfirsich).
Der einzige Wettkampf in dem der Pfirsich ganz klar als Sieger hervorgeht, ist der um den schönsten Po. Wer will schon einen Erdbeer-Po, wenn er (oder wohl eher sie) einen Pfirsich-Po haben könnte?
x Lilli
Wenn
die ersten Sonnenstrahlen wärmer sind, als das sie nur in der Nase
kitzeln, und man sein Frühstück endlich auf dem Balkon genießen kann
(zumindest so ab 10 Uhr), und sich dann auch noch die beste Freundin an
einem stinknormalen Donnerstag Nachmittag zurück in die Heimat begibt,
dann ist unser früher Sommer ziemlich perfekt.
So
perfekt, dass es einer besonderen Würdigung bedarf - und wie könnten
Heidi und ich uns und das Wetter besser feiern, als mit gutem Essen und
leckeren Drinks.
Ganz
Wickie-esque rieb ich mir gestern Mittag also die Nase, schaute in
meine Küchenschränke, stieg in Mamis geliehenes Auto für einen kleinen
Supermarktausflug und machte mich daran, den Balkon für einen super
Mädchenabend herzurichten.
Für meine dann kreierte Sommerbowle braucht es gar nicht viel, die Küchenschränke hatten eigentlich schon alles für mich vorbereitet.
Nur der Sektvorrat war erschreckend erschöpft, mit einem kleinem Piccolofläschchen muss ich bei einem Heidi-Lilli-Abend gar nicht erst ankommen, da gibts nur Gelächter. Naja, eher verächtlich Blicke - Gelächter gibts mehr bei mehr Sekt.
Mit allen Zutaten glücklich vereint, rührte ich dann aber folgendes köstlich-leichtes Getränk zusammen:
1 halbe Flasche Prosecco
1 halber, bis dreiviertel Liter Orangensaft
(Menge ja nach Geschmack variieren, ohne Fruchtfleisch siehts hübscher aus)
Pfirsiche in Würfeln (ich hatte noch 'ne Dose, frische Pfirsiche sind sicher gesünder :) )
Erdbeeren in Würfeln (die gab's dann auch wirklich frisch)
Obst in die Karaffe, dann Orangensaft und Sekt obendrauf, fertig ist der Sommerspaß.
Und weil wir halt manchmal (trotz aller offiziellen Proteste unsererseits) doch nur Mädchen sind, durften natürlich auch die Schokokekse nicht fehlen. Jetzt erst war der Abend wirklich perfekt.
Prost Heidi, schön wars!
x Lilli